Quests Dudelsäcke und Flöten
Quest, Dudelsackpfeifer und Flötist, und seine Instrumente
Schottische Dudelsäcke
Quest ist als Highland-Piper bekannt, da er in der Öffentlichkeit vorwiegend als außergewöhnlicher Spieler der Great Scottish Highland-Bagpipes
in Erscheinung tritt.
Die Highland-Pipes sind somit neben der Querflöte sein Hauptinstrument
.
Quest versteht allerdings alle seine Highlandpipes (in drei Größen und Lautstärken) zusammen mit seinen Border-Pipes
als ein Instrument
, da er auf diesen dasselbe breite Repertoire in derselben erweiterten Fingertechnik spielt.
Als einziger Piper in Mitteleuropa kann Quest mit Original Highland-Bagpipes auftreten, die LEISER sind als die normalen
!
Irische, französische und andere Sackpfeifen
(Sackpfeife
ist der korrekte deutsche Begriff für das neudeutsche Wort Dudelsack
)
Um ein noch größeres Repertoire aus traditioneller und historischer Musik aus Schottland, Irland, Frankreich, England und dem deutschsprachigen Mitteleuropa auf Sackpfeifen spielen zu können, spielt Quest die irischen Uilleann-Pipes
(oder Union-Pipes
), die Scottish Smallpipes
und die deutsch-französische Schäferpfeife
(Cornemuse du Centre).
Sein neuestes Instrument ist der gelungene Nachbau einer Pastoral Pipe
des 18. Jahrhunderts.
Selten spielt Quest auch mal die galizische Gaita
(aus Nordwestspanien).
Querflöten und Whistles
Quests andere große Liebe gehört neben seinen (Tin-)Whistles in allen Größen und Tonarten der Holzquerflöte mit Halbtonklappen, heute bekannt als Irish Concert-Flute
. Hierbei handelt es sich um die späteste Form der Barocktraversflöte, wie sie bis ca. 1840 in britischen Symphonieorchestern gespielt wurde.
Quests Instrumente im Einzelnen
Die verwendeten Instrumente sind weitgehend Nachbauten historischer Originale
Inhaltsverzeichnis
Sackpfeifen
Quests Great Highland-Pipes
Das Kriterium für alle schottischen Chanter (außer bei Smallpipes) ist für Quest, dass ein sauberes C-natural
darauf spielbar ist, auch in schnellen Läufen.
Quest spielt seit ca. 1989 ein Set Lawrie-Drones mit Chalice-Tops und Button-Mounts, gebaut zwischen 1930 und 1950.
Sein erster Chanter, ein alter MacPherson
(wahrscheinlich von Jim Tweedie's Hand),von Quest im Alter vom 15 Jahren gekauft, ist leider nicht mehr spielbar.
Seit ca. 2009 spielt Quest den besten GHP-Chanter, den er sich vorstellen kann: Ein Bb-Chanter von Hamish & Fin Moore, ein Modell angelehnt an die Chanter der 1880er Jahre.
Quests Zweit-Set
Great-Highland-Bagpipes ist eines aus Gillanders-&-MacLeod-Sticks-&-Stocks mit einem Shepherd-Chanter aus den 1990er Jahren. Dieses Set benötigt Quest, wenn er mit anderen Pipern in moderner hoher Stimmung spielen möchte.
Quests historische Great Highland Bagpipes
Für einige seiner Programme mit historischer Musik spielt Quest einen weiteren großartigen Chanter aus der Werkstatt von Hamish & Fin Moore: eine Kopie des Chanters des Black-Set-of-Kintail
, einer Highland-Bagpipe von 1785. Dieses Instrument hat einen etwas sanfteren Klang als die modernen Highland-Pipe-Chanter, und es spielt in A, so dass das Zusammenspiel mit Geigen leicht möglich ist.
Quest verwendet er für Auftritte mit historischen Programmen seine Lawrie-Drones von 1930-50: Sie geben mit ihren Chalice-Tops
(Pokalförmigen Schalltrichtern), Button-Mounts
und mit Combing
, aber ohne "Beading"-Drechsel-Verzierungen das Design von Highland-Bagpipe-Drones des 18. Jahrhunderts wieder.
Vor allem ihr Sound ist zwar kräftig, aber mild und freundlich, besonders, wenn sie in A gespielt werden, und nicht so blökend
, wie der vieler moderner Great-Highland-Pipes.
Wie Quest es schafft, dass dieselben Drones in Bb und in A spielen können, gehört zu seinen vielen Tricks, die er sich in viele Jahrzehnten als Piper erarbeitet hat.
Quests LEISERE Highland-Bagpipes: Reel-Pipes
Reel-Pipes war ein Sammelbegriff für historische schottische Sackpfeifen mit konisch-gebohrtem Chanter, die etwas leiser waren als die heute noch weltweit gespielten Great Highland-Bagpipes
.
Es gab sie in Bauarten, in denen sie vom Spieler mit der Lunge geblasen wurden und in Bauarten, in denen sie mit einem Blasebalg mit Luft versorgt wurden.
Beide waren in den Highlands vor allem dazu gedacht, Musik zum Tanzen zu spielen, daher der Name Reel-Pipes
: der Reel war der beliebteste Tanz in Schottland. In der mundgeblasenen Version werden sie von Joseph MacDonald 1760 beschrieben.
Quests mundgeblasene Reel-Pipes sind ein ¾-Set
Lawrie-Drones von ca. 1920 sowie ein Set Drones in etwa halber Lautstärke, die vom Pipemaker Nigel Richard für Quest angefertigt worden sind. Mit diese beiden Drone-Sets spielt Quest einen Chanter (Melodiepfeife), die der hervorragende Pipemaker Andreas Rogge um 1990 für ihn angefertigt hat. Welche Drones Quest wählt, hängt von der Akustik des Auftrittsortes ab.
Das ½-Set
ist aufgrund seines Designs auch für historische Aufführungen geeignet.
Blasebalg-betriebene Reel-Pipes
werden heute oft Lowland-Pipes
oder Border-Pipes
genannt:
Border Pipes
In den Lowlands (diese umfassten die Border-Region und die Ostküste bis Inverness) waren die Blasebalg-betriebenen Reel-Pipes
das Instrument der Town-Pipers
, der Stadtpfeifer
, die den städtischen Tages- und Jahreslauf musikalisch regelten (aber natürlich auch zum Tanzen spielten). Darum werden sie heute Lowland-Pipes
oder Border-Pipes
genannt, obwohl es sie in den Highlands genauso gab. (Der Grund dafür ist wahrscheinlich, dass die heute sogenannten Highland-Pipes
in den Lowlands irgendwann aus der Mode kamen, und nur noch in den Highlands gespielt wurden, daher Highland-Pipes
. Und dann musste es eben auch Lowland-Pipes
geben ...)
Quests Border-Pipes sind sein ganzer Stolz: Sie sind exakt nach historischen Plänen von etwa 1740-1760 von Hamish Moore und seinem Sohn Fin Moore aus Pyrenäen-Buchsbaum und Silber gebaut worden. Der Chanter ist eine Entwicklung von Hamish Moore.
Sie erklingen in A myxolydisch und D, die Drones sind in A, a und e gestimmt und sehr volltönend, aber nicht zu laut. Die Lautstärke des gesamten Instrumentes ist perfekt, um mit einer Geige oder einer Bratsche im Duett zu spielen, ohne diese zu übertönen (die Geigenklänge verschmelzen nur aufgrund ihrer Ähnlichkeit mit dem Sound der Border-Pipe.)
Union-Pipes (Uilleann Pipes)
Quest spielt ein Half-Set einer Union-Pipe
(aka Uilleann-Pipes
), das vom großartigen Pipe-Maker Andreas Rogge gebaut wurde (nicht unerwähnt bleiben dürfen hier die Drechselkünste von Heike Horstmann).
Die Union- oder (seit 1911) Uilleann-Pipes haben sich ab ca. 1760 aus den Pastoral-
oder New Bagpipes entwickelt und wurden von einem Instrument der städtischen Oberschicht in ganz GB und Irland zu den Irish Pipes
, DER Sackpfeifenform für irische traditionelle Musik. Diese Union-Pipes spielen zwei Oktaven und haben Klappen für alle Halbtöne. Beim Half-Set
fehlen die Regulators
genannten Harmoniepfeifen.
Pastoral Pipes (New Bagpipes
)
Quests neueste Errungenschaft ist eine wunderbar spielbare Rekonstruktion der Pastoral Pipe(aka
New Bagpipes). Es handelt sich um eine ausgestorbene Sackpfeifenform des 18. Jahrhunderts. Bisherige Nachbauten von Museums-Exemplaren haben Quest nicht überzeugt. Dieses wunderbare Exemplar hat kein geringerer als Andreas Rogge rekonstruiert.
Zwischen 1700 und 1728 entstand die
Pastoral Pipeunter dem Einfluss der Barock-Oboe, wahrscheinlich in London. Bald wurde sie für wohlhabende Musik-Liebhaber in Edinburgh, Aberdeen, Dublin und Newcastle gebaut. Sie war ein Instrument für die städtischen Oberschichten, weder irisch noch schottisch noch englisch, sondern
urban.
Die Melodiepfeife der Pastoral Pipes kann alles spielen, was die Oboe auch kann: zwei Oktaven mit fast allen Halbtönen - aber in Harmonie mit den Bordunpfeifen.
Die Pastoral Pipes sind ein perfektes Instrument, um die
Sehnsucht nach der Schäferidylleder feinen Herrschaften im Rokoko musikalisch zu erfüllen.
Scottish Smallpipes
Eine Scottish Smallpipe
in C, ein wunderbar volltönendes Instrument von Bieger & Kato, Hofheim. Das Design von Quests Set orientiert sich an der Montgomery-Smallpipe
von 1757.
Die Smallpipes sind eng verwandt mit der französischen Musette de Cour
und dem norddeutschen Hümmelchen
Sie unterscheiden sich von den anderen Sackpfeifen dadurch, dass ihre Spielpfeifen eine zylindische Bohrung statt einer konischen haben. Durch ihren sanften und tiefen Klang sind sie gut zur Gesangsbegleitung geeignet.
Schäferpfeife
Quest spielt gelegentlich eine Schäferpfeife
oder Cornemuse
, also eine französische Sackpfeife, wie sie in dieser Stimmung (G) im zentralfranzösischen Berry und in diesem Design in Flandern seit dem 16. Jh. bis heute gespielt wird. Ein ganz ähnliches Instrument ist in Deutschland um 1700 ausgestorben.
Ein dezent klingendes Exemplar aus der Werkstatt von Andreas Rogge.
Flöten
Holz-Querflöte
Quest spielt zwei Holz-Querflöten (Irish-Flute
, in D und Es), die auf den späten Traversflöten-Modellen von Ruddall-&-Rose um 1820-40 basieren. Weiterentwickelt und gebaut wurden sie von Thomas Aebi, Basel, aus Rosewood
(rotem Jamaikaebenholz) bzw. aus Grenadill mit Silberklappen.
Tin Whistle
Quest spielt eine konisch gebohrte Tin-Whistle aus schwerem vernickelten Messing, gebaut von Michael Copeland, sowie zahlreiche Standard-Whistles aus Messingblech.
Low-Whistles
Quest spielt zahlreiche Low-Whistles mit zylindrischer Bohrung von Colin Goldie.
Für Historische Musik benutzt Quest eine konische Low-Whistle in F aus Buchsbaum-Holz, gebaut vom Pipemaker Jonathan Swayne.
Fiddle und Viola
Für Quest ist es erfreulich, wenn er so oft wie möglich zusammen mit Johanna Wildhack in den Duos QuestWind
und Rebel's Menuet
auftreten kann. Johanna spielt Fiddles, Barockvioline und Viola, ggf. auch Nyckelharpa (Tastenfidel).